Holger's Sammelsurium

Fotografie, Reisen, Ausflüge, Nerdkrams

Blick von einer Bergstraße über Torbole runter zum Gardasee. Im Hintergrund einige Berge

Gardasee (Reloaded)

Nach dem Urlaub am Gardasee vor ziemlich genau einem Jahr sind wir in diesem Jahr nochmals eine Woche nach Bardolino gefahren. Aus verschiedenen $Gründen wollten/mussten wir in der Woche mit dem 3.-Oktober-Brückentagwochenende fahren, was sich wie erwartet auch als Nachteil erwiesen hat. Verglichen zum Vorjahr – da fuhren wir in der 2. Oktoberwoche – waren insb. die ersten beiden Tage sehr(!) voll. Glücklicherweise hat es sich aber am Abend des 3. Oktobers wesentlich geleert, da viele Gäste nach Norden fuhren.

Also sehr wichtig bei der Gardasee-Planung: meide Brückentagwochenenden und fahre so spät wie möglich im Jahr runter…

Am Tag 1 waren wir zunächst in Riva del Garda. Die Stadt kannten wir bereits vom letzten Jahr, neu war eine kleine Wanderung auf dem alten “Ponale“-Wanderweg am See entlang. Der Gag am Weg ist, dass er in den Fels geschlagen wurde und direkt oberhalb des Sees und der Straße nach Sirmione verläuft. Tolle Aussichten entlang des Wegs sind garantiert. Leider gibt es auch viele Radler, die zum Teil wie die Henker fahren und sich einen 💩 um die Fußgänger scheren.

(Alle Bilder sind übrigens klickbar, und können größer betrachtet werden)

An Tag zwei sind wir mit dem Auto ins Hinterland östlich des Gardasees gefahren. Busverbindungen dahin gibt es zwar, aber die sind furchtbar. In Spiazzi gibt es eine spektakulär gelegene Wallfahrtskirche, die Madonna della Corona heißt. Von Spiazzi steigt man entlang eines Kreuzwegs ca. 200 Höhenmeter ab und kann dann die Kirche bzw. das ganze Areal um die Kirche herum besichtigen. Auch hier gilt: früh dran sein. Wir waren ca. 10:30 unten und es war noch angenehm leer. Als wir aufstiegen kamen uns Horden von Menschen, teils auch im Bus, entgegen.

Weiter ging es Richtung Monte Baldo. Normalerweise gelangt man ja per 25 EUR Seilbahn von Malcesine auf den Berg – oder man steigt per Pedes auf. Man kann sich aber auch mit dem Auto überraschend weit hoch kämpfen und muss dann die restlichen ~350 Höhenmeter bis zur Seilbahnstation gehen. Da wir ohnehin schon in Spiazzi waren, fuhren wir weiter in Richtung des Parkplatzes unterhalb der Seilbahnstation und stiegen zu Fuß bis zur Seilbahn auf.

Dort oben angekommen kann man verschiedene sicher tolle Wanderungen unternehmen. Aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit und den äußerst frischen Temperaturen sind wir nur ein wenig auf der Hochfläche in der Nähe der Seilbahn umherspaziert und genossen den Ausblick hinab zum See. Leider war der recht stark vom Oktober-typischen Dunst vernebelt.

Ein weiterer Tipp: fahrt nicht mit dem Wohnmobil bis zu dem Parkplatz hoch und auch nicht, wenn ihr kein guter Fahrer seid. Die Straßen sind teils kriminell schmal! 25 EUR Seilbahn sind im Zweifel billiger und entspannter als eine Fahrt, die am Felsen endet.

Nach der Bergpartie des Vortags folgte eine entspannender 25.000 Schritt Spaziergang von Bardolino über Garda zur Punta San Vigilio. An der Punta sollte man unbedingt einen Wein/Spritz/… trinken, man sitzt sehr schön… In Garda kann man auch nett durch die Gassen schlendern und an der Uferpromenade einen weiteren Wein/Spritz/… 😎 trinken. Kein unfassbar krass erlebnisreicher Tag, aber nice.

Eigentlich stand auch Mantua auf der mentalen Urlaubs-ToDo-Liste. Mantua ist aber überraschend schlecht von Bardolino aus mit den Öffentlichen erreichbar. Also haben wir uns den Aufwand gespart und sind an Tag 4 bequem mit dem Linienbus von Bardolino nach Verona gegondelt. Verona ist für mich eine der schönsten Städte in Norditalien und immer wieder eine Reise wert. Mein kleines Highlight des Tages war der “Kung-Fu-Fotograf” auf der Piazza Bra 😂.

An Tag 5 folgte ein weiterer wenig ereignisreicher Bummeltag direkt am See. Wir spazierten von Bardolino nach Lazise und zurück. Möglicherweise wurden weitere Spritzgetränke an dem Tag vernichtet. Möglicherweise.

Am zweitletzten Tag fuhren wir von Bardolino mit dem Schiffchen nach Saló, welches uns bislang komplett unbekannt war. Für mich zählt Saló zu den schönsten Orten am See, insb. der Dom ist überraschend sehenswert. Weiter ging es mit dem Bus nach Deszenzano, was auch recht nett ist, und mit dem Schiff zurück.

Ein Punkt der uns im letzten Jahr etwas nervte war die wenig dichte Taktung der Fährboote. Einer der oben erwähnten $Gründe für “eine Woche früher” war daher auch der Fahrplan der Schiffe. Der wird nämlich in der zweiten Oktoberwoche auf den Nebensaison-Fahrplan umgestellt. Es stellte sich aber heraus, dass taktmäßig zwischen Hauptsaison und Nebensaison nur wenig Unterschied besteht.

Am letzten Tag machten wir einen Ausflug nach Venedig, was von Bardolino aus akzeptabel gut erreichbar ist. Man fährt mit dem Auto an den Bahnhof von Peschiera del Garda und von dort mit dem Zug weiter bis nach Venedig. Mich fasziniert immer wieder, dass man keine 100 Meter vom Bahnhof zum ersten Kanal geht.

Ich hatte einige Bedenken, dass es am Sonntag noch voller sein könnte, als Venedig ohnehin immer voll ist – das hat sich aber nicht bewahrheitet. Sehr lustig war, dass Sonntag dort wohl Waschtag ist. In den Seitengassen abseits der großen Plätze hing daher Wäsche im Überfluss und ein aprilfrischer Duft mischte sich mit dem … würzigen … Lagunenwassergeruch. Ich war schon ein paar Mal in Venedig, aber dieses kleine Schauspiel fiel mir noch nicht auf.


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Kommentare

2 Antworten zu „Gardasee (Reloaded)“

  1. Avatar von Burkhard aka B59R

    Sehr schöne Bilder, betrachtens- und lesenswert! Ist bei mir zwar fast 40 Jahre her, dennoch, da werden Erinnerungen wach! Der Gardasee ist wirklich ein schönes Fleckchen Erde.

    1. Avatar von Holger

      Danke dir =) Ich könnte mir gut vorstellen, dass es vor 40 Jahren noch schöner war. Weniger überlaufen, usw. Mein Vater erzählt auch immer begeistert von Urlaub anno dazumal dort unten…

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