Und schon wieder haben wir in unserem kosmischen Hamsterrad eine Runde um unser Zentralgestirn geschafft. Leider wurde die Menschheit in diesem Jahr noch blöder, und Regierungen tun mittlerweile das Gegenteil dessen, was Anstand, gesunder Menschenverstand und die Wissenschaft nahelegen würden. Aber: good job – wir haben die wilde Fahrt bis hierhin überlebt, und vielleicht lesen wir uns auch nächstes Jahr wieder. Fingers crossed.
Das soll hier aber eigentlich nicht in einen dystopischen Rant ausarten, sondern ein visuelles Weihnachtsdetox werden. Denn wie in jedem Jahr (siehe 2023, 2024) hat auch in diesem Dezember eine aus einem internationalen Fachjuror bestehende Jury (also ich) aus Tausenden Einsendungen eines internationalen Fotografen (also dem Kram, den ich im letzten Jahr geknipst habe) die besten (meine subjektiv liebsten) Bilder ausgewählt, um sie über die Feiertage einem vollgefressenen und von der Verwandtschaft gepeinigten Fachpublikum (da kommt ihr ins Spiel) zu präsentieren.
Für mich ergibt es auch Sinn, ein Fazit zu ziehen, ob es im jeweiligen Jahr im Vergleich zum Vorjahr irgendeine Veränderung gegeben hat – ob sich etwas verbessert oder auch verschlechtert hat. Ich habe den Eindruck, dass in diesem Jahr die Themen Dunkelheit, Schatten und Licht bei mir besonders präsent waren – noch stärker als im Vorjahr. Die Fotos sind zum Teil abstrakter und verfremdeter geworden (daran möchte ich im nächsten Jahr weiterarbeiten), die Bildaufbauten abwechslungsreicher, dreidimensionaler und – so hoffe ich – auch sorgfältiger. Außerdem mache ich mehr Fotos von Kleinkram, was ich als positiv empfinde. Dafür sind die Bilder bewusst nicht immer scharf, nicht frei von Verwacklungen oder rauschfrei. Gegen Ende des Jahres habe ich zudem wieder angefangen, stärker mit Festbrennweiten (Crappylux, 40mm) zu experimentieren, was ich in den letzten Jahren fast gar nicht mehr getan habe. Trotz schwieriger äußerer Bedingungen und obwohl es keinen wirklich spannenden Urlaub gab, war es insgesamt kein schlechtes Fotojahr. Vielleicht erzeugt Mangel – welcher Art auch immer – tatsächlich Kreativität. Aber keine Ahnung, vielleicht schreibe ich auch nur wirres Zeug.
Die Fotos von heute stammen aus Venedig, Wiesbaden/Mainz, Frankfurt, Essen, dem KZ Dachau, München und dem Kloster Ochsenhausen und lassen sich wie immer per Klick groß und in ihrem eigentlichen Seitenverhältnis anzeigen und anschließend mit den ← und → Tasten durchblättern. Teil 2 mit Bildern aus Hamburg, Italien, Leipzig und noch mehr aus München erscheint an Silvester und ist dann hier zu finden.
Viel Spaß beim Zappen und friedliche Weihnachten.
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