Vorgestern habe ich in meinem Schrank etwas Kleines, Schwarzes, Zylindrisches entdeckt: mein „Nifty Fifty“. Es stand dort wohl seit Januar und wirkte ein wenig traurig. Da ich gestern ohnehin in die Stadt wollte habe ich die Gelegenheit genutzt und bin mit dem guten Stück auf einen kleinen Fotospaziergang gegangen.
50 mm ist eigentlich nicht mein Fall. Zum Einen ist die Brennweite irgendwie … nichtssagend. Man erzielt weder den dramatischen Wow-Effekt eines Weitwinkels unter Pi mal Daumen 28 mm, noch staucht sie Vorder- und Hintergrund so schön zusammen wie ein Tele ab etwa 80, 90 mm. Beides kann ein 35er auch nicht, aber es ist schon so weitwinklig, dass es in den meisten Situationen unkompliziert nutzbar ist. Und da sind wir beim zweiten Negativpunkt: ich finde 50er sind schwer einzusetzen, wenn man keine Zeit oder keinen Platz für „Fußzoom“ hat. Daher greife ich auch kaum zu dem Ding, obwohl viele darauf schwören und es klein und leicht ist.
Aber man kann sich ja mal der Herausforderung stellen und mehr für seine Bildern arbeiten. Meine spezielle Idee für diesen Spaziergang war es, zu versuchen, Menschen als Silhouetten im Gegenlicht der tiefstehenden Sonne einzufangen. Das funktionierte aber nur so halbwegs. Nördlich vom Marienplatz wurden die Überreste der IAA abgebaut und behinderten durch Absperrungen meine Mobility. Am Platzl vor dem Hofbräuhaus drängten sich die Menschen wegen des „HeidiFest“ – wer jetzt an die Frau aus dem Fernsehen mit der schrillen Stimme denkt, denkt genau richtig. Und auch sonst war die Stadt zum Bersten voll. Mein Silhouettenplan ließ sich so kaum realisieren, dafür bräuchte es einzeln im Licht stehende Figuren, nicht eine amorphe Masse aus Körpern. Obwohl was anderes geplant war, sind trotzdem ein paar nette Bilder entstanden.















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