Während des Wien-Trips neulich haben wir einen Ausflug nach Bratislava unternommen. Der ist leicht realisierbar, da die Hauptstadt der Slowakei keine Stunde Zugfahrt von Wien entfernt ist. Zudem kann man bei der ÖBB ein Ticket Wien ↔ Bratislava kaufen, welches sogar die Öffis in Bratislava beinhaltet. Das ist auch gut so, da der Bahnhof „Petržalka“ außerhalb der Altstadt in einem von großen Straßen zerfurchten Gebiet liegt.
Vor einem Besuch in Bratislava ist Expectation Management wichtig! Bratislava hat nur 450.000 Einwohner und ist eine der kleinsten Hauptstädte Europas. Die Altstadt ist (daher) auch nicht unbedingt weitläufig. Erwartet also nicht ein zweites „Prag“ an der Donau, erwartet eine Stadt, die drei bis fünf Stunden „Programm“ hergibt. Mir war vorab zwar klar, dass Bratislava nicht groß ist, meine Vorstellung wurde aber unterboten.
Unbedingt gesehen haben muss man die Burg, von der man einen tollen Ausblick hat. Einzigartig ist die blau angepinselte Kirche, die etwas außerhalb der Altstadt liegt. Ich habe, soweit ich mich erinnern kann, noch nie eine blaue Kirche gesehen. Abgesehen davon kann man sich einfach durch die Gassen treiben lassen. Verloren geht man sicher nicht. 😉 In der Altstadt sind das Michaelstor und der Palais des Primas die wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Die Statue des Kanalarbeiters ist ein liebenswertes Detail um das Kinder und Fotografen „kämpfen“.
Was mir sonst noch auffiel: Es gibt relativ wenige Ladengeschäfte in der Altstadt, dafür aber ein Überangebot an Bars. Das legt die Vermutung nahe, dass Bratislava ein Ausgehviertel Wiens sein könnte – kein Wunder, ein Bier kostet ca. 2,50 EUR, in Wien oft über das doppelte. Bratislava war auch angenehm wenig überlaufen, insb. am Vormittag war absolut nichts los. Etwas skurril: Beim Spaziergang zur blauen Kirche trifft man auf einige große Straßen. Mir sind weder Zebrastreifen noch Fußgängerampel aufgefallen. Da aber nur wenige Autos fuhren, war das überhaupt kein Thema.
Fazit: Wer in Wien ist und einen Ausflug in eine Stadt machen möchte, die vermutlich eher wenige kennen, sollte unbedingt hin fahren. Dennoch blieb der „Erlebnisfaktor“ ein bisschen hinter den Erwartungen zurück, da die Stadt schon recht klein ist. Wir waren ca. 11:00 Uhr dort und uns gingen schon gegen 15:00 Uhr die Ideen und ehrlicherweise auch die Puste aus. Es war einfach zu heiß und zu sonnig an dem Tag. Wir blieben daher nicht wie geplant zum Abendessen, sondern verlegten zurück nach Wien.
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