Mein 7Artisans 35mm f/0.95 „Crappylux“ hat ein Brüderchen bekommen: ein TT Artisan 40mm f/2.0! Warum ich das 40mm gekauft habe, obwohl ich schon das Crappylux und das Sony 50mm f/1.8 habe? Weil das Crappylux nichts für jeden Tag ist (wegen fehlendem Autofokus und insb. dem – nennen wir es mal – „extremen Charakters“ des Objektivs). Und weil mir 50mm auf Dauer etwas zu eng sind – wobei ich mich in letzter Zeit mit 50mm und insb. Festbrennweiten wieder sehr angefreundet habe.
Das 40mm ist ähnlich wie das Crappylux solide aus Metall und wertig wirkendem Kunststoff gefertigt, ist aber – vermutlich aufgrund der kleineren Linsen – deutlich leichter. Es kommt sogar mit einem „clicky“ Blendenring daher. Das ist ein Feature, das ich, seit ich das Sigma 24–70 f/2.8 Art II für 90% meiner Bilder nutze, tatsächlich sehr schätze. Leider hat man am TTA keinen Lock-Schalter verbaut, der verhindert, dass man von f/16 auf Automatik stellt. Aber selbigen hätte man wohlplatzbedingt nicht mehr unterbringen können. Im Lieferumfang ist auch eine winzige Sonnenblende dabei und für Firmware-Updates hat man im Bajonettdeckel einen USB-Anschluss untergebracht. Das erscheint praktisch; ich habe das Feature aber noch nicht ausprobiert.
Meine ersten Tests mit dem Objektiv sind positiv verlaufen. Die 30, 40 eilig auf dem Weg zur Apotheke gemachten Bilder gefallen mir sehr gut. Die Farben der Bilder sind satt und punchy. Das liegt auch daran, dass Kontraste stark ausgeprägt wirken. Insgesamt haben die Bilder für mich Kraft und Charakter. f/2.0 erlaubt es auch, nahe Objekte stark freizustellen – stärker, als ich mir das vorgestellt habe. Unscharfe Bereiche, in denen starke Kontraste liegen, wirken aber leicht unruhig. Vielleicht weil das Objektiv insgesamt so kontrastreich ist? Insgesamt geht das Bokeh und insgesamt die Gesamtleistung für ein Objektiv dieser Preisklasse für mich völlig in Ordnung. Ich glaube aber nicht, dass die Auflösung des TTA mit dem einfach unfassbar scharfen und klaren Sigma mithalten kann – obwohl letzteres ein Zoom ist.
Der Autofokus funktioniert, ist aber im Vergleich zu anderen Objektiven aus meiner Sammlung (insbesondere im Vergleich zum Sigma) deutlich langsamer. Auffällig ist, dass das Objektiv beim Fokussieren sehr schnell um den Fokuspunkt „pumpt“. Bei AF-S (Einzel-Autofokus) dauert es gefühlt eine knappe Sekunde, bis scharf gestellt wurde. Das könnte bei dynamischen Szenen für Probleme sorgen – oder dann, wenn man AF-C (kontinuierlicher Autofokus) nutzt. Der AF erzeugt auch deutlich hörbare Geräusche, eine Art Fiepen, nervt aber weniger als das Sony 50mm. Wenn dies von unendlich auf nah stellt, summt es wie ein kleiner Mixer. Ein weiteres Manko ist, dass es (noch?) kein Korrekturprofil für Lightroom gibt. Die bei den Bildern vorhandene Vignette ist auch so dezent, dass man das nicht korrigieren muss.
Insgesamt bin ich nun happy, eine kleine, armfreundliche Festbrennweite mit einer für mich sehr gut passenden Brennweite im Arsenal zu haben.
Genug geschwafelt, hier noch ein paar Sample-Bilder vom Medi-Run und ein paar weiteren Indoor-Spielereien.














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